Nervt dich das auch so?

Kichererbsen in Dosen

Bist du zum Verarbeiten deiner Gartenfülle auch oft auf der Suche nach tollen neuen Rezepten? Ich liebe es, an langen kalten Abenden auf der Couch im Internet oder in Zeitschriften zu stöbern und zu sehen, was es Neues gibt und welche Ideen ich umsetzen könnte. ABER …

1 Bund Petersilie?

1 Dose Kichererbsen?

Ja schön

Und? Wie groß ist der Bund, wenn ich die Petersilie aus dem Garten nehme? Wieviel Gramm abgezupfte Blätter brauche ich denn wirklich?

Die Dose Kichererbsen, ist die vom Supermarkt, vom Discounter, oder vom Türken? Die Mengen in den Dosen variieren zwischen ca. 150 Gramm und 500 Gramm Abtropfgewicht und das macht dann schon einen Unterschied.

Das kommt sogar bei Rezepten der beliebten Küchenmaschine vom Staubsaugerhersteller vor, und die sollen angeblich von jedem nachkochbar sein und perfekte Ergebnisse liefern (siehe „Pesto mit Basilikum“ in der bezahlten App …)

Mit solchen Mengenangaben habe ich meine liebe Not, genauso wie mit dem anglo-amerikanischen Maßsystem. 1 cup? Die sind in GB und USA unterschiedlich groß! Hast du das gewusst?

Was bei Bohnen, Kichererbsen und Co noch dazu kommt ist, dass eine trockene Lagerung mit Einweichen über Nacht und selber kochen von manchen Menschen bevorzugt wird, damit die Winde nicht ganz so zum Orkan mutieren. Dafür braucht man aber Angaben in Gramm, nicht in Dosen.

Also – was tun?

Es gibt aus meiner Sicht dazu mehrere Herangehensweisen, die man natürlich auch kombinieren kann.

  1. Gesunder Hausverstand – Ein Rezept für 4 Personen muss gewisse Mengen beinhalten, damit alle satt werden. Nur kennt die leider nicht jeder, vor allem Kochneulinge sind hier schnell überfordert.
  2. Versuch macht klug – ausprobieren und, wenn es nicht klappt, war das Rezept schuld. In diesem Fall immer alles mitnotieren. Das ist recht aufwändig, führt aber zu einer guten eigenen Rezeptsammlung.
  3. Gegengoogeln – die klassische wissenschaftliche Vorgehensweise: Bekomme ich keine eindeutigen Angaben, suche ich eine andere Quelle und kombiniere die Rezepte. Hier kommt dann wieder der Hausverstand (Punkt 1) ins Spiel. Oder es findet sich ein Rezept mit Mengenangaben, die man auch verwenden kann. Siehe die oben erwähnte bezahlte App, dort gibt es ein perfektes Rezept für Rucolapesto mit Chili mit einer Gramm Angabe für den Rucola. Einfach auf das Basilikumpesto umlegen und es funktioniert. (Ist aber auch irgendwie trial and error, also Punkt 2)
  4. Zu den cup-Rezepten habe ich bis jetzt keine durchschlagende Idee. Wenn alles in cups angegeben ist, also quasi Becherkuchen, dann ist alles klar, aber die Mischung von Einheiten ist die Herausforderung. Die cup-Einheit ist ja eine Volumseinheit (Mililiter, Liter), für uns Europäer, die in Masseneinheiten (Gramm, Kilogramm) denken, eher schwierig. 1 Liter Bohnen ist jedenfalls nicht gleich schwer wie ein Liter Milch. Also ist ein Rezept mit cup Angaben und Gramm Angaben wirklich ein (für eine Technikerin wie mich) unlösbares Problem, wenn man die Umrechnung von Volumen und Masseneinheiten nicht über die spezifische Dichte jeder einzelnen Zutat im Kopf hat. Es gibt dafür Tabellen im Internet, aber wie gut die sind, weiß ich leider nicht.

Wir freuen uns auf dein Feedback zu unseren Ideen, auch auf Facebook und Instagram und hoffen du hast erkannt, dass dieser Blogartikel eher scherzhaft gemeint ist. Es ärgert mich aber doch immer wieder und ich hoffe, dass du, solltest du jemals ein Rezept weitergeben oder veröffentlichen, diesen krassen Fehler nicht machst.

Wenn du Amerikaner oder Brite bist und das hier gar nicht lustig findest, dann informiere dich bitte über die Einführung von SI Einheiten im letzten Jahrtausend. SI bedeutet System International und kommt sogar mit dem Dezimalsystem aus. Man muss dann das kleine 1×1 nicht bis 12 lernen, bis 10 reicht vollkommen. Meine britische Mama war immer neidisch, weil wir Kids es so viel einfacher hatten in Mathe als sie …